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Donnerstag, 27.04.2023 08:00 Uhr | Patrik Otte

Rabea Sophie Haarmann im Einsatz für Faces of Football

Rabea Sophie Haarmann, Spielerin unserer SSVg Damenmannschaft hat ihre Osterferien damit verbracht das Mädchen Fußball Projekt - Faces of Football, der ehemaligen Profifußballerin Petra Landers, in Ghana zu unterstützen. Wir haben uns mit ihr für ein Interview getroffen und mit ihr über ihre Beweggründe und die Erfahrungen gesprochen, die Sie in ihrer Zeit in Afrika gesammelt hat.

Hi Rabea, wir hoffen, Du hattest schöne Ostern. Wie hast Du Deine Ferien denn verbracht?

Hallo Patrik, Danke sehr, ja das hatte ich. Meine Ferien habe ich in Ghana, beziehungsweise dem kleinen Dorf Bolgatanga verbracht und dort ein Fußballcamp für Mädchen mit organisiert und durchgeführt. Wir haben 5 Tage mit den Mädels Training gemacht. Die Meisten von ihnen hatten noch nie vorher gespielt und einen wirklichen Fußballplatz gab es auch nicht. Das heißt wir haben hauptsächlich Basics trainiert, aber auch viele Spiele gespielt, damit der Spaß im Vordergrund steht.

War dies Dein erster „Auslandseinsatz“ für eine NGO im Fußballbereich?

Das war tatsächlich mein erster Einsatz mit einer Organisation und auch meine erste Reise nach Afrika überhaupt.

Magst Du uns das Projekt ein bisschen näher erläutern, was genau macht ihr bei „Faces of Football“?

Faces of Football ist eine Organisation, die sich gerade findet und ihren Weg in Ghana beginnt. Das Ziel ist es, den Mädchen in Afrika die Möglichkeit zu geben Fußball zu spielen oder die Sportart überhaupt erst einmal kennenzulernen. Jedes Kind sollte das Recht haben Sport zu treiben und jedes Mädchen sollte auch das Recht haben Fußball zu spielen. In vielen Regionen gibt es keine Strukturen, die sowas ermöglichen, vor allem nicht für Mädchen. Meist ist Fußball für sie aus den verschiedensten Gründen von den Eltern verboten. Petra Landers Ziel, nachdem sie ihre eigene Fußballkarriere schon vor Jahren beendet hat und bereits oft mit anderen NGOs in Afrika zusammengearbeitet hat, ist es jetzt ihre eigene Organisation aufzubauen und den Mädchen, genauso wie sie einst die Chance bekommen hat zu spielen, diese Möglichkeit zu bieten. Dahinter steckt auch, nicht nur Spielerinnen, sondern auch Mädels zu finden, die Lust haben, das Training anzuleiten und die Trainerrolle zu übernehmen.

Wie bist Du zu dem Projekt gekommen?

Vorletztes Jahr, als ein Praktikum in meinem Studium anstand hatte ich überlegt, mit einer Organisation nach Afrika zu reisen und dort meine Praxisstunden zu absolvieren. Das hatte damals alles nicht so geklappt wie gewollt und dann habe ich durch Zufall von Petras Projekt erfahren. Sie ist witziger Weise Kundin von meiner Mutter und so kam der Kontakt zustande.

Was hat Dich an der Arbeit mit den Mädchen in Ghana besonders fasziniert?

Die Mädels haben mich vor allem durch ihre zuvorkommende und respektvolle Art beeindruckt. Da kann man selber noch von lernen. Generell hatten sie einfach super viel Spaß zu kicken und waren total motiviert das Spielen richtig zu lernen. Einfach dieser Gedanke, dass man mit ein paar Stunden Fußballtraining und ein bisschen Equipment, Schuhen und Trikots, so viel Freude, Dankbarkeit und lachende Gesichter erlebt, ist wirklich unglaublich.

Wir haben gesehen, dass auch Trikots waschen auf der „to do Liste“ stand. Gab es Dinge, welche Du Dir vor der Reise anders vorgestellt hättest, oder die Dir besonders in Erinnerung bleiben werden?

Ich habe mir vor der Reise gesagt, dass ich keine Erwartungen haben werde. Ich habe noch keine Berührungspunkte mit dem Land oder der Kultur gehabt und habe einfach alles auf mich zukommen lassen. Einiges hat Petra mir natürlich schon erzählt und so hat es mich auch nicht mehr geschockt kein fließendes Wasser zu haben und mit einem Eimer zu duschen.

Nun kann man Petra Landers, die das Projekt „Faces of Football“ ins Leben gerufen hat, durchaus als eine der Pionierinnen des deutschen Frauenfußballs bezeichnen, was konnte sie Dir sowohl im Hinblick auf den Fußball, als auch generell für das Leben in der Zeit mitgeben?

Petra hat mir in der Zeit und auch in der Umsetzung ihres Projektes zeigen können, dass man sich nicht mit weniger zufriedengeben darf, sondern für sein Ziel kämpfen muss. Insbesondere auf den Fußball bezogen, konnte sie mir vieles aus dem Blickwinkel der Trainerrolle mitgeben, da es das erste Mal für mich als Trainerin anstatt als Spielerin war. Ich konnte eine Menge für meine persönliche Entwicklung mitnehmen.

Hast Du den nächsten Trip nach Afrika schon geplant?

Das kommt auf die Ferien und den weiteren Verlauf des Projektes an, deshalb gibt es noch kein genaues Datum.

Wenn jetzt jemand Interesse hat sich mit dem Projekt zu beschäftigen, wo kann man mehr über Eure Arbeit erfahren?

Faces of Football hat eine Facebook Seite, die aktuelle Bilder aber auch Infos etc. postet. Dort kann man das Projekt am besten verfolgen.

Vielen Dank Rabea, dass Du dir die Zeit genommen hast, wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg in deinem Engagement und vielleicht finden sich bei uns im Verein ja auch ein paar Nachahmer.