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Sonntag, 26.03.2023 13:00 Uhr | Patrik Otte

Interview mit Damen Coach Erfan Esmaily

Am vergangenen Wochenende hatten unsere Damen nach drei intensiven Spielen, spielfrei und konnten sich in Ruhe auf die anstehenden Herausforderungen im Kampf um den Klassenerhalt und dem Halbfinale im Kreispokal vorbereiten.

Wir haben die Zeit genutzt und uns mit Trainer Erfan Esmaily zum Interview verabredet.

Hallo Erfan, Du warst zuletzt Trainer der 2. Mannschaft des MSV Duisburg in der Niederrheinliga und hast im Winter dann den Weg nach Velbert gefunden. Was hat für Dich den Ausschlag gegeben, Dich der SSVg anzuschließen und wie war Dein erster Eindruck von den Bedingungen hier in Velbert?

Erfan: „Velbert gab mir ab der ersten Sekunde viele positive Eindrücke. Man hat schnell gemerkt, dass die Strukturen hier stimmen. Zudem hatte ich das Gefühl, viel Vertrauen zu bekommen. Das war mir nach den jüngsten Ereignissen beim MSV besonders wichtig.“


Nach zuletzt zwei Unentschieden bei Viktoria Winnekendonk und gegen die 3. Mannschaft von Bundesligist SGS Essen, sowie einer knappen 1:0 Niederlage beim Spitzenreiter GSV Moers, kam die Pflichtspielpause am vergangenen Wochenende da für Euch nun zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt?

Erfan: „Nein, ganz im Gegenteil, wir haben sehr intensive Spiele hinter uns und können die Pause gut gebrauchen.“


Nachdem es zum Pflichtspiel Jahresauftakt gegen den SV Walbeck und im anschließenden Testspiel gegen die Nachwuchsmannschaft der SGS zu Hause zwei deftige Niederlagen gesetzt hat, schien sich das Team in den letzten drei Spielen gefangen zu haben, wie fällt Deine generelle Bilanz nach dem Start ins Jahr 2023 aus?

Erfan: „Uns war allen bewusst, dass wir erstmal Zeit brauchen werden, um uns einzufinden. Es gab zum Winter viele Veränderungen und da musste sich das Team erstmal einleben. Trotz der letzten Punktgewinne, wissen wir trotzdem, dass noch viel Luft nach oben ist. Die Mädels arbeiten sehr gut mit und sind hungrig. Das ist nicht selbstverständlich und daher gibt’s meine größte Anerkennung.“


Welches Ziel habt ihr für die verbleibende Spielzeit ausgegeben?

Erfan: „Emotional gesehen ist das oberste Ziel, dass jeder 100 % aus sich und dem Team rausholt. Rational möchten wir in der Rückrundentabelle im Mittelfeld platziert sein.“


In welchen Bereichen muss sich das Team hierfür noch steigern?

Erfan: „Wir haben die nötige Qualität für das Ziel. Fokus und Disziplin wird sehr wichtig werden. Alles andere kriegen wir mit der Zeit hin.“


Mit Esma Öztamur, hat eine Deiner Spielerinnen, welche Du bereits beim MSV trainiert hast, vor kurzem die Nominierung für ein Sichtungstraining, der türkischen U19 Nationalmannschaft, erhalten. Wie war Deine Reaktion als Du davon erfahren hast?

Erfan: „Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr das einen mit Stolz erfüllt. Esma hat vor einem Jahr noch deutlich unterklassiger gespielt. Beim MSV haben wir aber schnell ihr Potenzial erkannt, daher waren die Trainings- und Spielzeiten bei der Bundesliga-Mannschaft eine logische Konsequenz. Sie lebt den Sport, gibt immer 100 % und bleibt dabei immer der Herzensmensch, der sie ist. Ihre Entwicklung ist einzigartig und ich bin mir sicher, dass sie in einigen Jahren noch einiges erreichen wird.“


Insgesamt sind zwölf Spielerinnen mit Dir vom MSV im Winter nach Velbert gewechselt, womit ein vergleichsweise großer Kader noch einmal deutlich angewachsen ist. Welche Herausforderungen bringt das im Spiel- und Trainingsbetrieb mit sich?

Erfan: „Die größte Herausforderung war es, beide Seiten zusammenzubringen. Anfangs war es ein großes Beschnuppern und Herantasten. Man merkt aber immer mehr, dass sich die Mannschaft zu einer Einheit zusammenschweißt. Ich bin äußerst dankbar, dass Alle ihr Bestes hierfür geleistet haben.“


Die ehemaligen Duisburgerinnen haben im Winter keine Freigabe bekommen und müssen eine sechsmonatige Sperre (beginnend ab dem letzten Pflichtspiel) absitzen, wann stehen die ersten auch bei Pflichtspielen im Kader und welchen Vorteil bringt Euch die zusätzliche Manpower eventuell im Saisonendspurt?

Erfan: „Die ersten können schon im April starten. Die meisten erst im Mai. Die zusätzliche Manpower wird dann unheimlich wichtig werden, da wir dort viele schlagbare Gegner noch vor uns haben werden.“


In den nächsten Wochen stehen neben dem Kreispokal Halbfinale auch zwei Duelle gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf, inklusive Deines ehemaligen Teams, auf dem Programm. Wie bereitet ihr euch auf diese Spiele vor?

Erfan: „Die letzten Spiele haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir werden nichts großartig anders machen. Wichtig ist, dass jede Spielerin 100 % aus sich rausholt. Wir werden unsere Chancen bekommen und die müssen wir nutzen.“


Hat das Duell gegen den MSV Duisburg II einen besonderen Stellenwert für Dich?

Erfan: „Dass das Spiel sowohl emotional als auch körperlich sehr intensiv werden wird, ist kein Geheimnis. Die Punkte gegen einen direkten Konkurrenten mitzunehmen, steht für mich an oberster Stelle. Alles andere ist erstmal nebensächlich.“


Vielen Dank, dass Du dir die Zeit genommen hast und viel Erfolg für die anstehenenden Herausforderungen.